HKZ überprüfen

 

Informationen zur Überprüfung des HKZ Gerätes 

 

Warnung:

Im HKZ wird lebensgefährliche Hochspannung erzeugt, welche an der Ausgangsklemme A und an Klemme A(15) der Zündspule anliegt.Im sekundären Zündsystem (Spule, Verteiler, Zündkabel, Kerzenstecker, etc.) können Spannungen bis über 40.000V auftreten, die mehrere Zentimeter lange Funken erzeugen können.

Wir raten daher von jeglichen Messungen an eingeschalteten Zündanlagen und am HKZ ab.

Prüfen Sie das HKZ niemals an Netz- oder Ladegeräten und nur an überprüften Batterien (Belastungstest), mit mindestens 12,5V Spannung. Andernfalls können HKZ und/oder Netz- bzw. Ladegerät Schaden nehmen.

Die folgenden Prüfhinweise erfgolgen unter Ausschluß jeglicher Haftung und mit dem deutlichen Hinweis auf Lebensgefahr. Prüfungen sollten nur durch -im Umgang mit HKZ-Zündungen- geschultes Fachpersonal erfolgen.

Prüfmöglichkeiten:

Sofern Sie anhand unserer Prüfanleitung für Zündanlagen keinen Fehler festgestellt haben und Ihre Zündanlage trotzdem nicht funktioniert, können folgende Prüfungen durchgeführt werden:

Sofern das HKZ über eine korrekte Masseverbindung verfügt und an Klemme 15 (mittlerer Pol bei 3-poligen HKZs / bei 6-poligen HKZs,siehe Aufkleber auf dem HKZ) mindestens 12V anliegen, muss das HKZ einen deutlich wahrnehmbaren Ton im Bereich 3-4kHz abgeben. Dieser Ton wird sowohl bei stehendem als auch bei laufendem Motor ständig abgegeben.

Es handelt sich um ein Pfeifen im Bereich von 3,5 kHz bis 4 kHz, welches unüberhörber und unverwechselbar ist.

Sofern dieses Geräusch nicht zu hören ist, ist Ihr HKZ defekt. Ursache ist bei 3-poligen HKZ zumeist der testweise Betrieb an einem Netz- oder Ladegerät bzw. der Betrieb an einer tiefenentladenen Batterie. Auch der Betrieb des Kfz ohne Batterie (abrutschende Polklemmen) führt zu einem derartigen defekt.

Bei 6-poligen HKZ ist ein Defekt des DC-DC Wandlers selten, kann aber aufgrund von Alterungsprozessen auch eintreten.

Prüfen Sie zur Sicherheit bitte, ob die 12V Versorgung auch belastbar ist und benutzen Sie zu diesem Zweck z. B. eine 50W Glühbirne gegen Masse. Es kommt durchaus häufig vor, dass das kabel infolge von Alterung zwar eine Prüflampe zum Leuchten bringt (bzw. ein Voltmeter 12V anzeigt), die Strombelastbarkeit aber nicht gegeben ist.
Sofern die 50W Birne nicht leuchtet, überprüfen Sie bitte das Kabel auf Schäden und auch die Verbindung am Sicherungskasten. Teilweise sind die Kabel in den Schraubklemmen lose.

Meßmöglichkeiten:

Messungen am HKZ sind potentiell lebensgefährlich.
Sofern Sie über die nötigen Kenntnisse verfügen und ein (Motor)oszilloskop besitzen, welches für Spannungen bis +/-1000V geeignet ist, können Sie selbstverständlich an Klemme A eine Messung durchführen.
Folgende Spannungsverläufe sollten sich ungefähr einstellen:

1. Mit Zündspule

2. Ohne Zündspule

Wer es bisher nicht geglaubt hat, kann hier deutlich sehen, dass bereits am HKZ Spannungen bis 500V auftreten,
was der doppelten Spannung an einer Steckdose im Haushalt entspricht.

Auf Prüfungen mit Prüflampen, Digitalmultimetern oder ähnlichem Gerät sollte man aus diesem Grunde verzichten

Sofern kein Motoroszilloskop zur Verfügung steht, können Sie eine Zündstroboskoblampe mit berührungslosem Sensor um das Zündkabel zwischen Spule und Verteiler klemmen. Sofern das Stroboskob keine Blitze abgibt, liegt die Fehlerquelle in der Zündspule, dem HKZ oder dem Unterbrecherkontakt bzw. Induktivaufnehmer.
Klemmen Sie das Stroboskop bitte keinesfalls elektrisch an die Zündspule an!

Prüfung des Unterbrecherkontaktes bei 3-poligen HKZ:

Die Prüfung des Unterbrecherkontaktes ist in unserer Prüfanleitung beschrieben und kann mit einer Prüflampe gegen Batterie+ durchgeführt werden. Klemmen Sie HKZ und Zündspule bitte vorher aus Sicherheitsgründen ab.
Die Prüflampe muss je nach Drehzahl flackern oder Blinken. Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir den Motor von Hand zu drehen. Die Zündung muss nicht eingeschaltet sein.

Prüfung des Induktivaufnehmers bei 6-poligen HKZ:

Der Induktivaufnehmer ist kein Hall-Geber, sondern eine einfache Spule. Der Ohm´sche Widerstand liegt im Bereich von 600 Ohm, was leicht mit einem Digilatmultimeter (zwischen Klemme 7 und 31/d) festzustellen ist. Auch Werte zwischen 500 und 1000 Ohm sind kein Grund zur Besorgnis. Bewegen Sie das grüne Kabel zum Verteiler während der Prüfung zentimeterweise. Kabelbrüche sind bei diesem Kabel häufig anzutreffen.

Ein geeignetes Oszilloskop und Sachkenntnisse vorausgesetzt, kann zwischen Klemme 7 und 31/1 am HKZ (siehe Aufkleber auf dem HKZ) auch das Signal des Induktivgebers gemessen werden. Es sollte eine sinusartige Schwingung sein, deren Amplitude bis zu 20V betragen kann (je nach Drehzahl). Ausreichend für eine Zündung ist aber bereits jeglicher Nulldurchgang vom Positiv nach Negativ. Sicher erfolgt die Zündung bereits bei Erreichen von -0,3V nach einem Nulldurchgang.
Verwechseln sie bitte keinesfalls Klemme 7 und Klemme A. Die Klemmen liegen genau gegenüber!

Prüfung des Ausgangssignals der HKZ:

Klemmen Sie die Batterie und das HKZ ab.
Klemmen Sie die Zuleitung vom HKZ zur Klemme A (15) der Zündspule ab und verbinden diese fest mit einer Glühlampe von ca. 5W (z.B. Sofittenbirne; keine Prüflampe verwenden), Klemmen Sie die andere Seite der Birne fest an die Masseklemme der Zündspule (1).

Klemmen Sie zuerst das HKZ und dann die Batterie wieder an.

Wenn Sie den Starter des Fahrzeuges betätigen, muss die Birne flackern bzw. blinken (je nach Drehzahl).
Berühren Sie während der Prüfung keine Teile des Fahrzeuges. Der Starter sollte durch eine 2.Person betätigt werden, die sich bei geschlossenen Türen im Fahrzeug befindet.

Prüfung der Zündspule (des Zündtrafos):

Klemmen Sie die Batterie und das HKZ ab.
Ziehen Sie das Zündkabel an Klemme 4 (Mitte) der Zündspule ab.
Legen Sie einen Draht um den Dom der Zündspule und befestigen diesen mit Klemme 1 der Spule, wie im Folgenden Bild.

Klemmen Sie zuerst das HKZ und dann die Batterie wieder an.
Stellen Sie sicher, dass eine Person bei geschlossenen Türen im Fahrzeug sitzt und niemand das Fahrzeug berührt bzw. sich in weniger als 1.5m Anbstand zum Fahrzeug befindet.

Beobachten Sie die Zündspule aus sicherer Entfernung, während der Fahrer die Zündung einschaltet und den Anlasser kurz betätigt.

Kräftige Funken müssen aus dem Dom der Spule (Klemme 4) auf den Draht springen.
Springt kein Funken, nur ein schwacher Funken oder nur sporadisch ein Funken, ist die Zündspule defekt.

Da die Beschaffung dauerhaft funktionsfähiger Zündtrafos problematisch ist, setzen viele Kunden als Alternative das Modell BERU ZS-109 (ohne Vorwiderstand) erfolgreich ein. Trotzdem hier der Hinweis, dass diese Spule, im Gegensatz zum Original, einen Luftspalt im Kern besitzt und somit eigentlich kein Zündtrafo für HKZ-Zündungen ist.

Prüfung des Fliehkraftverstellers:

Alle Porsche Fahrzeuge mit HKZ verfügen über einen Fliehkraftzahlversteller unterhalb des Zündverteilers,
welcher den Zündzeitpunkt bei höheren Drehzahlen verstellt. Prüfen Sie die Mechanik auf Leichtgängigkeit.

Es existieren auch Lösungen mit Unterdruckdose. Prüfen Sie in diesem Fall die Unterdruckleitung auf Beschädigungen und Porosität.

Eine genaue Diagnose der Zündzeitpunktverstellung ist nur mit einer Stroboskoblampe mittels Anblitzen der OT-Markierung möglich.

Warnhinweis und Haftungsausschluß:

Obige Hinweise erfolgen unter Ausschluß jeglicher Gewähr und Haftung. Es besteht kein Anspruch auf Richtigkeit. Beachten Sie bitte, dass jegliche Änderung am Fahrzeug eine Bauartveränderung darstellt und in alleiniger Verantwortung der ausführenden Person liegt.

Von Arbeiten an unter Spannung stehenden Zündanlagen raten wir grundsätzlich ab. Halten Sie bitte von allen spannungsführenden Teilen der Zündanlage mindestens 1m Abstand und berühren Sie nicht die Masse des Fahzeuges.

Dem Laien wird grundsätzlich von Arbeiten an Kraftfahrzeugen und insbesondere Zündanlagen abgeraten. Obige Hinweise richten sich aus diesem Grunde nur an Kfz-Mechatronikermeister, denen Funktionsweise und Gefahren von HKZ Zündanlagen bekannt sind.

Fragen: